Autor und Psychologe Gerald Mackenthun (Berlin)
Autor und Psychologe Gerald Mackenthun (Berlin)

Gerald Mackenthun

Fukushima. Kernenergie ist beherrschbar

3., überarbeitete und korrigierte Auflage September 2016,BoD Verlag, 112 S., 9,99 Euro, ISBN 978-3-8448-0772-1; eBook Kindle 6,99 Euro.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

 

Weitere Informationen zu Fukushima und Kernenergie hier (Inhaltsübersicht, Inhaltsangabe etc.)

Korrekturen zur 3. Auflage (September 2016)

Auf S. 8 heißt es: "Onagawa 1-3, Fukushima Daini 1-4 und die zu Wartungszwecken stillgelegten Meiler Fukushima Daiichi 4 und 5 blieben unbeschädigt." 

Das ist nicht ganz korrekt. Es gab Beschädigungen an den Außenanlagen, aber keine Havarien.

Auf S. 11 heißt es: "Kontrollstäbe senkten sich zwischen die länglichen Brennelemente, ..."

Tatsächlich werden bei Siedewasserreaktoren die Steuerstäbe bei Notabschaltung von unten in den Reaktor eingefahren (weil im SWR oberhalb des Reaktorkerns Dampfabscheider und Dampftrockner den Platz blockieren). 

Auf S. 12 heißt es: "Das Wasser überschwemmte neun von zehn zentralen elektrischen Schaltstellen und elf der zwölf laufenden Notstromaggregate." Tatsächlich blieben die Aggregate selbst wohl intakt, doch die Leitungen erlitten einen Kurzschluss. Wegen der kurzgeschlossenen Stromkreise konnten auch die Generator-LKW zunächst nichts ausrichten.

Auf S. 15 wird der Klimawandel als Tatsache hingestellt: "Die neuen energiepolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – wie Klimawandel und Erderwärmung, ..." 

Der Klimawandel an sich als auch als menschengemachtes Ereignis wird von einigen nach wie vor in Frage gestellt, so auch von Herrn Ermecke. Ich habe mich zu wenig mit Pro und Contra auseinander gesetzt und möchte mich einer Meinung enthalten. Wenn es ein CO2-Problem gibt, so spricht alles dafür, es durch Kernkraftwerke zu minimieren. Sollte es kein CO2-Problem geben, so sprechen die Ungefährlichkeit und die gute Umweltbilanz der Kernkraftwerke für deren Einsatz. 

Auf S. 18, 2. Absatz, muss es richtig heißen: "... das entspricht einer theoretischen Jahresdosis von 31,88 mSv" (nicht: 3,18 mSv). Der nächste Satz ("Das ist kaum mehr als die natürlich aufgenommene Strahlungsdosis") muss gestrichen werden. Der dann folgende Satz muss verändert werden in: "Ein längerer Aufenthalt wäre hier gefahrlos möglich."

S. 35: Wird die aus havarierten Kernkraftwerken emittierte Radioaktivität mit der Radioaktivität aus Kernwaffen (Einsätzen oder Tests) verglichen, muss beachtet werden, dass das Spektrum der dabei relevanten Radionuklide nicht identisch ist. Die Momentanspaltung bei Kernwaffen erzeugt eine andere Häufigkeitsverteilung der Spaltprodukte als die bei fortlaufenden Spaltungsvorgängen im Kernkraftwerk.

Auf S. 53 wird im Zusammenhang mit der Moderation (Energieverringerung) von Neutronen von deren Aktivität gesprochen, richtig muss es heißen: Neutronen-Energie. 

S. 57: 240.000 von 122,5 Mio. sind nicht 0,002 %, sondern 0,02 %.     

S. 95: Erneuerbare Stromerzeugungsarten werden niemals konventionelle Stromerzeugungsarten vollständig ersetzen können. Es kommt darauf an, welche Leistung (in MW) planbar bereitgestellt werden kann. Solar und Wind erzeugen keine planbare Leistung. Selbst bei weiterem Ausbau der erneuerbaren Energie müssen kontinuierlich laufende, konventionelle Stromkraftwerke bereitgehalten werden. Die notwendige Doppelstruktur treibt die Stromerzeugungskosten natürlich enorm nach oben.

S. 98: 43 Mio. von 32,3 Mrd. sind nicht 0,075 %, sondern 0,13 %. 

S. 100: Im Zusammenhang mit dem Beispiel „Flug von New York nach Tokio“ wäre der Pazifik eher als der Atlantik zu benennen. 

S. 100: Der Strahlenwert 30 km vor dem Ufer des Kraftwerkes war 80 Bq/l. Das entspricht etwa der Aktivitätskonzentration (bzw. hier der spezifischen Aktivität) der im menschlichen Körper vorhandenen radioaktiven Stoffe (ca. 8.000 Bq verteilt auf 80 bis 100 kg Masse). 

S. 104: Reaktorsicherheitskommission (nicht „Reaktorschutzkommission“).

S. 108 Transmutation: Man versucht bei der Transmutation, langlebige Spaltprodukte in kurzlebigere umzuwandeln, um damit die notwendige Isolationszeit zu verkürzen (d. h. die 1-Millionen-Jahre-Dauer deutlich zu verringern). Das nicht verbrauchte Uran und das erbrütete Plutonium aus der ersten Recyclingstufe werden in einigen Ländern dieser Erde bereits so, wie es ist, neuen Brennelementen bei deren Herstellung beigemischt (sogenannten MOX-Brennelemente). 

Das Für und Wider der Kernenergie in acht Thesen

Gegen Kernenergie spricht:
•    Die Zahl der Betroffenen (Evakuierten) bei einem echten Kernkraft-GAU ist erheblich. Das Hauptproblem ist weniger die zusätzlich aufgenommene Radioaktivität, vielmehr die in der Bevölkerung grassierende Angst. Die hysterischen Reaktionen von Bevölkerung und Behörden machen die eigentliche Katastrophe aus, weniger die erhöhte Radioaktivität.
•    Die Endlagerfrage ist in Deutschland nicht geklärt, weniger aus sachlichen, vielmehr aus ideologisch-politischen Gründen.

 

Für Kernenergie spricht:
•    Die Verwüstungen bei Öl-, Gas- und Kohleunfällen entsprechen in der Größenordnung – gemessen an Kompensationen in Geld – denen einer Kernkraftanlagen-Havarie. Wer Kernenergie aus Sicherheitsgründen abschafft, sollte auch die Kohle-, Gas- und Erdölförderung  einstellen.
•    In den 40 Jahren seit Betrieb von Kernenergieanlagen gab es in westeuropäischen Anlagen keinen einzigen direkt auf Radioaktivität zurückgehenden Todesfall. Zum Vergleich: In Westeuropa starben in dem Zeitraum grob geschätzt 1,6 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Die Zahl der Verstrahlten ist relativ gering und ihre Verstrahlung gering. Sie hat keinen messbaren Einfluss auf die Morbiditäts- oder Mortalitätsstatistik.
•    Die Gefährlichkeit von Kernenergie ist nicht höher als bei der Stromerzeugung durch Gas, Wasser oder Wind und niedriger als bei der Stromgewinnung durch Kohle – gemessen an der Zahl verlorener Lebensjahre durch vorzeitigen Tod, an der Zahl der Verletzten, der Zahl der Evakuierten und der Zahl der zusätzlich Erkrankten pro erzeugter Terrawattstunde.
•    Eine kontinuierlich erhöhte Radioaktivität um 0,0003 Millisievert pro Stunde bzw. 0,3 Mikrosievert pro Stunde (entspricht etwa 2,5 Millisievert pro Jahr) ist vernachlässigbar. Eine einmalige zusätzliche Dosis von 20 Millisievert (entspricht 0,0025 Millisievert bzw. 2,5 Mikrosievert pro Stunde pro Stunde ein Jahr lang) ist tolerierbar. Eine bedenklich erhöhte Mutationsrate bei der Zellteilung tritt auf erst bei einer Einzeldosis von 1000 Millisievert pro Person (entspricht 0,11 Millisievert pro Stunde ein Jahr lang). 1000 Millisievert erhöhte die spontane Krebsrate um 5 Prozent in einer gegebenen Gruppe. Bei einer Dosis von 1000 Millisievert pro Person ist in einer größeren Personengruppe mit fünf zusätzlichen Todesfällen pro 100 Personen als Spätfolge zu rechnen. Die durchschnittliche Krebserkrankungsrate steigt unter dieser schweren Kontamination von etwa 25 auf 26,25 Prozent. Das liegt innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. In der Regel wird es sich um den gut behandelbaren Schilddrüsenkrebs handeln.
•    Für Kernenergie spricht die zuverlässige, sichere und kontinuierliche Stromproduktion in kontinuierlich sicherheitstechnisch aufgerüsteten Kernkraftanlagen bei praktisch nicht vorhandener Freisetzung zusätzlicher Radioaktivität.
•    Die Energiewende wird statistisch gesehen zu mehr Todesfällen und Erkrankten pro erzeugte Terrawattstunde Strom führen.

 

Berlin, den 11. März 2012

Schirrmachers Phillipika gegen die Kernenergie – und meine Antwort darauf

Der Herausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frank Schirrmacher, hatte am 28. März 2011 in seiner Zeitung scharfe Worte gegen jene gefunden, die Kernenergie für harmlos halten. Jahrzehnte der Atomkraft-Debatte hätten die Sprache manipuliert, so Schirrmacher in seinem viel beachteten Beitrag. Er meint allerdings nicht die Anti-AKW-Lobby, sondern ausschließlich die Verharmloser. Sie würden von den tatsächlichen Problemen ablenken, unsinnige Thesen formulieren und die öffentliche Vernunft beleidigen.

Schirrmachers Argumente sind leicht zu widerlegen: Wenn gesagt wird, die deutschen AKWs seien die sichersten der Welt, so ist das tatsächlich eine technische Aussage, keine moralische. Die Aussage, es gebe keine absolute Sicherheit, gilt absolut, also für alle menschlichen Tätigkeiten und Planungen, auch für Windkrafträder und Solaranlagen und selbst für das Nichthandeln. Der Hinweis auf ein Restrisiko ist also keine Irreführung, sondern eine anthropologische Unhintergehbarkeit.

Absolute Sicherheit gibt es nicht einmal beim Abschalten aller KKWs, da der Verzicht neue Risiken gebiert, die nicht Null sind. „Risiko gehört zum Leben“ hält Schirrmacher für eine Tautologie, aber er kann den Satz nicht widerlegen. Fortschritt und Risikowagnis gehören zusammen, auch bei der Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland. Schirrmacher zitiert den Berliner Risikoforscher und Psychologen Gerd Gigerenzer mit dem Satz „Vermeide Situationen, in denen viele Menschen zu einem Zeitpunkt ums Leben kommen.“ Schirrmacher wendet diesen Satz gegen die Atomenergie, ohne zu sehen, dass er, der Satz, inhaltlich bereits seit langem umgesetzt wird, und zwar durch die Konstruktion immer besserer Kernkraftwerke. Die geringe Zahl Verstrahlter und das Fehlen von Todesopfern durch Fukushima-Radioaktivität ist der Beweis dafür (was Schirrmacher ignoriert). Richtig ist, dass ein Fall wie Fukushima in Deutschland (warum wird eigentlich immer nur von Deutschland geredet?) nicht eintreten könnte. Die nächste Havarie wird anders aussehen als die vorhergehende. Bisher gab es in vier Jahrzehnten weltweit nur fünf oder sechs nennenswerte Unglücke.

Für besonders erbärmlich hält Schirrmacher das Argument, Deutschland sei von Kernkraftwerken umgeben, ein Ausstieg mache unser Land nicht sicherer. Davon sollte sich die Politik nicht beeindrucken lassen. Deutschland, so Schirrmacher, solle andere Länder davon abhalten, weitere KKWs zu bauen, genauso wie Deutschland auf den Besitz von Atomwaffen verzichtet und andere davon abhalten will, solche zu besitzen. Schirrmachers Vergleich von Atombomben mit Atomkraftwerk ist typisch deutsch. Japaner, die wahrlich unter Atombomben zu leiden hatten, scheinen den Unterschied zu kennen. Schirrmacher misstraut auch der Aussage, dass ein GAU extrem unwahrscheinlich ist. Er wird kommen, da ist er sich sicher, nur niemand weiß wann und wo. Er berücksichtigt nicht, dass die Technik voranschreitet und die Wahrscheinlichkeit weiter sinken wir. Schirrmacher weist zu Recht darauf hin, dass zu dem Zeitpunkt der Abfassung seines Pamphlets wenig darüber bekannt ist, was in Fukushima tatsächlich passierte. Das hindert ihn wie alle anderen Erregten nicht, seine Bewertungen abzugeben.

In seiner neunten und letzten These stellt Schirrmacher eine interessante Überlegung an: Angenommen, es hätte vor 2000 Jahren Kernkraftwerke gegeben, deren Abfall in Salzstöcken oder Granitschichten abgelagert worden wäre. Er meint, das hätten die nachfolgenden Generationen nicht überlebt. Das ist nicht nur reichlich spekulativ, es ist auch grandios übertrieben. Die nächste Generation von was? Nicht einmal die unmittelbaren Bewohner wären in ihrer Gänze gefährdet, umso weniger der Rest der Menschheit. Wodurch denn hätten wir, die wir 2000 Jahre später leben, denn gefährdet werden können? Entweder wären wir technisch auf dem gleichen oder einem höheren Stand wie vor 2000 Jahren, dann hätten wir auch die entsprechende Messtechnik und das Wissen, die Gefährdung zu umgehen. Oder wir hätten alles Wissen verloren, dann wüssten wir wahrscheinlich auch nicht, wie man Bergwerke baut und Tiefbohrungen durchführt, und wären nie auch nur in die Nähe vergrabener Atommüllfässer gelangt. Warum sollte aus einem in Vergessenheit geratenen Bergstollen eine tödliche Gefahr erwachsen?

Deutschland (und einige wenige andere Länder) steigt aus der Atomenergie aus. Zurück bleibt hierzulande ein Volumen von 29.000 Kubikmetern hochradioaktiven Mülls. Mehr ist es nicht: Ein Würfel von gerade einmal dreißig Metern Kantenlänge, so klein, dass er fast genau im Plenarsaal des Deutschen Bundestages Platz hätte – aber mit einer Strahlung, die die in Tschernobyl freigesetzte Strahlung um das mehrere Hundertfache übertrifft.

Aber das macht nichts, weil diese Strahlenmenge nicht dazu bestimmt ist, freigesetzt zu werden. Man kann auch neben einem Eimer mit Tuberkulose-Bakterien leben, ohne zu erkranken. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch eine Tröpfcheninfektion. Die Haupteintrittspforte ist die Lunge. Ein luftdichter Deckel auf den Eimer, und man kann die Sache vergessen.

Heute ist etwa jeder dritte Mensch auf der Welt mit Mycobacterium tuberculosis infiziert, aber nicht jeder stirbt daran, entweder weil die Krankheit nicht ausbricht oder mit Antibiotika bekämpft werden kann. Jedes Jahr fordert Tuberkulose zwei Millionen Todesfälle und ist neben AIDS und Malaria die weltweit am weitesten verbreitete Infektionskrankheit. Gemessen an diesen Todeszahlen ist die Gesundheitsgefahr durch radioaktive Strahlung geradezu vernachlässigbar.

Die von der Bundesregierung angegebene Dauer von „einer Million Jahren“, über die hochradioaktive Stoffe sicher gelagert werden sollen, orientiert sich an den Halbwertszeiten der besonders langlebigen Radionuklide: Plutonium-239 hat eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren, Jod-129 von 16 Millionen Jahre, Uran-235 von 704 Millionen Jahre und Uran-238 von über 4 Milliarden Jahre (Tobias Münchmeyer, Atomexperte bei Greenpeace, am 27. Nov. 2011 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung). Das alles stellt kein Problem dar, wenn man nur ausreichend großen Abstand hält. 800 Meter unter der Erde dürften ausreichend sein.

Es stimmt, dass das Problem des radioaktiven Abfalls „nie zu lösen sein wird“, wenn man die Zeitdimensionen betrachtet. Die hohe Halbwertszeit ist andererseits ein unschlagbarer Vorteil für die Kernenergie: So lange könnte sie uns – immer wieder aufgeladen und recycelt – Energie liefern.

Nach erfolgtem Verschluss eines Endlagers ist eine Entwendung von spaltbaren und theoretisch atombombenfähigen Materialien aus einem Endlager nur noch unter sehr großem Aufwand möglich. Bei einer Endlagerung mit der Option Rückholbarkeit könnte der Mensch hingegen relativ einfach auf spaltbare Materialien zurückgreifen – um weiter damit Strom zu produzieren und mit der theoretischen Möglichkeit, daraus Atombomben zu bauen. Um derartige Massenvernichtungswaffen zu bauen, bedarf es allerdings keines oderirdischen deutschen Zwischenlagers. Für den Iran oder Pakistan gab und gibt es andere Quellen. Und wenn in 300 oder 3000 Jahren eine deutsche Bundesregierung – gibt es dann noch Deutschland, gibt es dann noch eine Regierung? – den Bau von Atombomben beschließen sollte? Aber sind solche Gedankenspiele noch ernst zu nehmen?

Rechnen wir einmal nur die letzten 1.000 Jahre zurück - eine wirklich lächerliche Zeitspanne für die Atommüllfrage: Wie viele Revolutionen, Kriege, Völkerwanderungen, Weltkriege, Eroberungskriege, Seuchen, Wandlungen und Erfindungen hat es gegeben? Spielt da das Thema Atommüll wirklich eine so große Rolle? Was nach uns kommt können wir nur raten. Nichts ist sicher. Auch nicht, dass in 1.000 oder 10.000 Jahren eine Gefahr von einem Endlager ausgeht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist minimal.

Übrigens hat nicht nur die Kernenergie ein Ewigkeitsproblem. Es geht um das Grundwassermangement in den stillgelegten deutschen Steinkohlezechen. 100 Millionen Kubikmeter Wasser müssen Jahr für Jahr im Ruhrgebiet und an der Saar gepumpt werden (FAZ vom 26. Nov. 2011, S. 13). Dafür wird die RAG-Stiftung nach heutigen Preisen jährlich etwa 200 Millionen Euro aufwenden müssen. Das Stiftungsvermögen müsste von derzeit 2,5 auf 10 Milliarden Euro vermehrt werden, um jährlich jene 200 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen für die Wasserbewirtschaftung zu erhalten.

... und meine Antwort darauf

In Abgrenzung zu den Thesen Schirrmachers möchte ich formulieren:

1. Deutsche Atomkraftwerke sind gemessen am internationalen Standard ziemlich sicher. Sie sind deutlich sicherer als die russischen RBMK-Reaktoren, weil gänzlich anders gebaut. Es wird weltweit weiter an der Erhöhung der KKW-Sicherheit und an neuen Technologien geforscht, und die bestehenden Reaktoren werden ständig nachgerüstet.

2. Ältere Kraftwerke sind prinzipiell genauso sicher wie jüngere. Maßgeblich ist nicht das Alter einer Anlage, sondern die Sicherheitskultur, mit der sie betrieben wird. Das schließt technische Modernisierungen ebenso ein wie den Ausbildungsstand der Belegschaft und das Verantwortungsbewusstsein, das dort gepflegt wird.

3. Absolute Sicherheit gibt es nicht, auch nicht bei einem Verzicht auf KKWs. Die Versorgungssicherheit beispielsweise könnte sinken, es kommt (was wir in Deutschland bislang so gut wie nicht kennen) zu Stromengpässen und Stromabschaltungen mit noch unabsehbaren Folgen für Komfort, Leib und Leben. Wer wird die Risiken eines Stromausfalles tragen?

4. Risiko gehört zum Leben. In einem alle Bereiche berücksichtigenden Risikovergleich mit anderen Stromerzeugungsarten (Bau, Betrieb, Rückbau) schneidet Kernenergie nicht schlechter ab als Gaskraftwerke, Tschernobyl mit eingeschlossen. „Gefährlichkeit“ ist kein Argument gegen Kernkraft.

5. Eine Kernschmelze ist in Deutschland wegen besserer Sicherheitsstandards noch unwahrscheinlicher als in Fukushima. Die Auswirkungen in Fukushima sind zudem relativ begrenzt und gesundheitlich relativ harmlos. Die Menschen um den Reaktor herum leiden vornehmlich darunter, von einer gnadenlos fürsorglichen Regierung daran gehindert zu werden, in ihre Häuer zurückzukehren, was für die meisten Gebiete gefahrlos möglich wäre.

6. Es gab mehrere Wasserstoffexplosionen und vermutlich drei Kernschmelzen in den zum Unglückszeitpunkt vier aktiven Reaktoren in Fukushima I. Die Auswirkungen auf die Umwelt waren und sind vergleichsweise gering. Es hat keine direkten Toten und kaum Verstrahlungen gegeben. Eine Notkühlung konnte provisorisch eingerichtet werden und es ist damit zu rechnen, dass die vier Reaktorkerne bereits jetzt oder in naher Zukunft stabil sein werden. Sie dürften allerdings nicht mehr zu gebrauchen sein. Aber wer weiß? Der nur 100 Meter entfernte Nachbarreaktor in Tschernobyl wurde noch bis zum Jahr 2000 betrieben, trotz der angeblich tödlichen Verstrahlung der Sperrzone.

7. Der lokale Widerstand gegen alternative Energieformen und ihre Folgen wird in Deutschland und in anderen Ländern in Zukunft zunehmen. Die Menschen wollen in ihre Mehrheit preiswerten Strom, aber keine Kraftwerke, sie wollen eine sichere Stromversorgung, aber kein Stromnetz, sie wollen saubere Energie, aber keine Stauseen und keine Windkrafträder in ihrem Hinterhof. Der Kampf „grün gegen grün“ wird den Umbau der deutschen Energieversorgung erheblich behindern. Um 2021 könnten zwar alle Kernkraftwerke abgeschaltet sein, doch ob dann genügend Strom zur Verfügung steht, steht noch in den Sternen (und ist ein Risiko).

8. Die nationalen Ziele zur Minderung der CO2-Emissionen werden aller Voraussicht nach nicht erreicht.

9. Fukushima hat in Deutschland viel verändert, vor allem die deutsche Seele. Ein Unfall in 9000 Kilometer Entfernung – und bei uns werden Kernkraftwerke abgeschaltet. Das könnte mit deutscher Romantik, deutschem Idealismus und deutschem Rechthaber-Furor erklärt werden. Der Hauptgrund aber war ein politisches Kalkül der CDU-Vorsitzenden und Kanzlerin Angela Merkel.

10. Die Endlagerung wurde aus politischen Gründen von Grünen und der SPD hintertrieben und ist auch aus Gründen des lokalen Widerstands nicht gelöst. Es mehren sich Stimmen die sagen, dass die oberirdische Lagerung sinnvoll ist, weil in 50 oder 100 Jahren ein Recycling möglich sein könnte. Eine Bewachung über Hunderttausende von Jahren scheint nicht nötig.

Gerald Mackenthun
Berlin, März 2012

Strahlenbelastung in und um Fukushima liegt nach WHO-Abschätzung bei maximal 50 Millisievert in den ersten 12 Monaten

Die Strahlenbelastung der vom Reaktorunfall betroffenen Einwohner liegt nach der Abschätzung der WHO für das ganze Gebiet bei maximal 50 Millisievert (mSv).   Die WHO (World Health Organization) hat alle Werte über die Strahlenbelastung zusammengestellt, welcher die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Fukushima 1 der TEPCO infolge des Unfalls ausgesetzt ist. Die Werte der Ganzkörperdosis betragen in der Region Fukushima nahe am Kraftwerk 10 bis 50 mSv, in den vom Kraftwerk weiter entfernten Orten der Region Fukushima noch 1 bis 10 mSv, in den Bereichen der Städte Tokio, Osaka und anderswo 0,1 bis 1 mSv. Bei Ganzkörperdosen über 100 mSv wird ein leichte Erhöhung des natürlich vorhandenen Krebsrisikos angenommen; Gebiete mit einer derartigen Strahlenbelastung wurden aber nicht gefunden. (Dr.Hermann Hinsch)

Quelle: WHO 2012: Preliminary dose estimation from the nuclear accident after the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami.

"Hormesis": Weniger Krebsfälle bei unfreiwilliger Gamma-Langzeitbestarhlung

Vor dem sozusagen unfreiwilligen Test an Kernkraftwerken älterer Bauart in Fukushima, wo trotz dreier Kernschmelzen mit Freisetzung von Radioaktivität kein Mensch einen gesundheitlichen Schaden durch Strahlung erlitten hatte, gab es einen ebenfalls unfreiwilligen Test mit Gamma-Langzeitbestrahlung durch Co-60 in Baustahl von Gebäuden in Taiwan. An einem großen Kollektiv von 10 000 Personen wurde über neun bis 20 Jahre bewiesen, dass die „verstrahlten“ Bewohner nicht mehr Krebs bekamen, sondern erheblich weniger. Bundesregierung und Atomkraftgegner ignorieren oder leugnen diese „Hormesis“ genannte Tatsache. In Deutschland ist das Co-60-Ereignis von Taiwan weitgehend unbekannt. Die Verfasser Chen et al. schlagen vor, die weltweit gültige Strahlenschutzphilosophie auf den Prüfstand zu stellen. Nachzulesen unter http://tinyurl.com/yzzdu9p. Siehe dazu weitere Informationen zum Kobalt-60-Ereignis in Taiwan bei www.buerger-fuer-technik.de

Das Buch "Fukushima. Kernenergie ist beherrschbar" erschien im September 2016 in einer 3., korrigierten und leicht erweiterten Ausgabe. Leider wurden dabei immer noch einige Fehler übersehen, die hiermit korrigiert werden. Ich danke Herrn Klaus Ermecke, Herrn Dipl.-Ing. Johannes Naumann und Herrn Dr.rer.nat. habil. Dietmar Zappe für Hinweise. Die Korrekturen wurden in die neueste Auflage eingearbeitet.

Achtung: Durch Korrekturen können sich die Seitenzahlen um +/- 1 verschieben.

Weitere Informationen zum Buch – beispielsweise Inhaltsangabe - hier.

Bilanz fünf Jahre nach Fukushima: Keine radiologische, aber eine soziale Katastrophe 

Fukushima war keine radiologische Katastrophe, aber eine soziale Katastrophe. Das schreibt Lutz Niemann im Juni 2015 auf der Internetseite des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE).

 

Durch die Strahlung als besondere Gefahr der Kernenergie gab es keine Toten und es wurden nur wenige Arbeiter durch Strahlung geschädigt. Es gab jedoch auf andere Weise Opfer durch den Reaktor-Unfall. Bei der angeordneten Evakuierung von etwa 130 000 Menschen wurden auch Krankenhäuser und Pflegeheime geräumt, wobei mehr als 50 Intensiv-Patienten während der Evakuierung oder gleich danach gestorben sein sollen, weil deren Versorgung unterbrochen worden ist.

 

Die Zahl der durch Evakuierung vorzeitig Gestorbenen wurde 2016 nach oben korrigiert. August 2016 geht man von 150 bis maximal 600 Evakuierungsopfer aus. Zugleich gibt es nach wie vor kein direktes Todesopfer der Nuklearkatastrophe. Lesen Sie hier


Unter den nun schon seit fünf Jahren evakuierten Menschen gab es verschlechterte Lebensbedingungen und psychische Probleme mit Stress, Angst vor Strahlung, Entwurzelung, Flucht in Alkohol mit Folgen für die Gesundheit sowie Suizide. 

 

Es müssten stärker als bisher Nutzen und Risiken von Evakuierungen gegeneinander abgewogen werden. Das gilt auch für die Bewertung eines Angriffs eines Attentäters oder Selbstmordattentäters mit einer "schmutzigen Bombe", also unter Einsatz einer mehr oder minder großen Strahlendosis. Man kann davon ausgehen, dass in einem solchen Fall der Sprengsatz ihre verheerende Wirkung ausübt, während die freigesetzte Strahlung vernachlässigbar wäre. Einschränkend könnte man sagen, dass allenfalls in unmittelbarer Umgebung, das heißt einige wenige Meter, für einige wenige Tage eine erhöhte Strahlung messbar ist, die für niemanden tödlich wäre oder auch nur ernsthafte Gesundheitsprobleme verusachen würde. 

 

Bei einer zusätzlichen, kumulierten Dosis von 100 bis 200mSv pro Person pro Jahr werden keine schädliche Wirkungen von Strahlung nachgewiesen (UNSCEAR, United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation). Die ICRP (International Commission on Radiological Protection) empfiehlt die Evakuierung bei einer zu erwartenden Dosis von 100mSv im Jahr, so sagt es auch das Gesetz in Deutschland. Die Gesetze in Japan verlangen Evakuierung schon bei 20mSv in Jahr.

 

Niemann kommentiert: Die gesetzlichen Vorschriften sind in Japan sehr streng, so wurden scheinbare Gefahren vorgegaukelt und Ängste erzeugt. Die strenge Gesetzgebung zu den aus radiologischen Gründen nicht erforderlichen Evakuierungen kostete mehreren tausend Menschen das Leben. Schon nach dem Tschernobyl-Unfall hatte die IAEA in 1991 die dort erfolgten Evakuierungen und Lebensmittelrestriktionen als zu weitgehend kritisiert. Auch in Deutschland wird der falsche Weg gegangen, denn anstatt bei einem möglichen Unfall mit Radioaktivitätsfreisetzungen Evakuierungen zu reduzieren oder ganz auszuschließen, gibt es zur Zeit Bestrebungen von der Politik, diese noch auszuweiten (s. SSP 4/2014, S. 50 ff).

Für eine hocheffektive, abgasfreie Energieversorgung gibt es eine Lösung. Und die heißt Atomkraft.

Der Ausstieg aus der Atomenergie ist falsch. Wir brauchen die Kernkraft, weil sich Milliarden Menschen eine Waschmaschine wünschen. Sie ist ein Symbol für Entwicklung und Lebensstandard. Wer Atomenergie verteufelt, verweigert Millarden von Menschen ein gutes Leben. Oder wäscht der radelnde Veganer mit Anti-AKW-Aufkleber etwa von Hand, fragte Autor Winand von Petersdorff am 20.05.2015 in Faz.net. Nachzulesen hier und hier.

Keine Schilddrüsen-"Anomalien" durch Fukushima-Radioaktivität

Im Februar 2013 brachten Medien eine kurze Meldung über angeblich stark verbreitete Schilddrüsenanomalien bei Kindern und Jugendlichen in Fukushima. Die österreichische Umweltorganisation Global 2000 hatte die Ergebnisse von Schilddrüsen-Reihenuntersuchungen bei Kindern und Juigendlichen aus der Präfektur Fukushima aufgegriffen und alarmistisch interpretiert. Im Ergebnis gibt es jedoch kein erhöhtes Vorkommen (Prävalenz) von Schilddrüsenknoten bei Kindern und Jugendlichen in Fukushima (im Vergleich zu anderen Gruppen). Sie entspricht dem weltweiten und erwartbaren Durchschnitt. Die Aussage, es gebe exorbitante Schilddrüsenveränderungen aufgrund der aufgenommenen zusätzlichen radioaktiven Dosis durch die Havarie der Fukushima-1-Reaktoren, beruht auf einer interessensgeleiteten Falschinterpretation.

 

Reihenuntersuchungen in anderen Teilen Japans (Aomori, Nagasaki und Yamanashi) zeigen keine Unterschiede zu den Daten aus der Präfektur Fukushima. Die Ergebnisse der Schilddrüsen-Reihenuntersuchung in Fukushima sind trotz einiger Unzulänglichkeiten zuverlässig (reliabel). Erneut wird das Bestreben von Umweltlobbyisten und Medien deutlich, die Bevölkerung zu verunsichern. Global 2000 und IPPNW ignorierten die beruhigenden Zahlen bislang (Stand 18.06.2013). 

 

Diese Ergebnisse werden ausführlich dargestellt in dem Buch Schilddrüsen-Anomalien bei Kindern und Jugendlichen in und um Fukushima (siehe hier)

IPPNW manipuliert Öffentlichkeit mit Zahlen zu Fukushima

Am 6. März 2013 veröffentlichte die IPPNW eine quantitative Abschätzung der „Gesundheitlichen Folgen von Fukushima". Der Bericht von Henrik Paulitz, Winfrid Eisenberg und Reinhold Thiel dokumentiert angeblich besorgniserregende Befunde, die schon jetzt, "nur zwei Jahre nach dem Super-GAU", sichtbar würden. Darüber hinaus werden in dem Bericht die zu erwartenden Krebserkrankungen durch äußere Bestrahlung und durch kontaminierte Nahrungsmittel abgeschätzt (Quelle: IPPNW 30.03.2013).


Die IPPNW-Pressemittelung entspricht der sattsam bekannten Politik, mit halbgaren und halbverstandenen Informationen die Bevölkerung unnötig in Sorge zu versetzen. Die Autoren der Meldung werden zwar als Wissenschaftler tituliert, werden aber von der seriösen Wissenschaft nur am Rande zur Kenntnis genommen. Vor allem Alfred Körblein war schon bisher in der Physiker-Community kein anerkanntes Mitglied. Sein "Umweltinstitut München e.V." ist ein privat finanziertes Institut, das keine oder nur geringe wissenschaftliche Reputation genießt. Die IPPNW arbeitet seit jeher mit eigens ausgesuchten Wissenschaftlern, die der Organisation nach dem Munde redet. Die IPPNW hat seit jeher Mühe, Wissenschaftler für ihren politischen Trend zu rekrutieren. Die Handvoll IPPNW-Physiker und Mediziner stehen seit Tschernobyl meinungsmäßig in aller Regel gegen die Welt-Communities der Physiker und Mediziner. Dabei ist zu beobachten, dass die von der IPPNW vorgelegten Zahlen zu den Folgen radioaktiver Zusatzstrahlung grundsätzlich exorbiant über den von internationalen Gremien und Expertengruppen liegen. Entsprechend abseitig fallen die jeweiligen Interpretationen der Fakten aus. Die Stellungnahmen der IPPNW entsprechen keineswegs den Kriterien einer "unabhängige Untersuchung" von Fakten, ist vielmehr massiv interessensgeleitet.

 

Ich gehe davon aus, dass der IPPNW-Text bekannt ist und kommentiere ihn lediglich. Im Einzelnen: Ein Geburtenrückgang nach einem der stärksten Beben der Weltgeschichte und einer der mächtigsten jemals gemessenen Tsunamis scheint nicht ungewöhnlich zu sein. Die genannte Zahl für den Geburtenrückgang mag sogar stimmen. Sie wird aber nicht in Verhältnis zu der normalen Geburtenzahl gesetzt und ist aus diesem Grund unbrauchbar. 2005 wurden in Japan 1,067 Millionen Kinder geboren. Nach der Statistik des "Index Mundi" (www.indexmundi.com) stieg die Geburtenrate in Japan zwischen 2011 und 2012 von 7,31 auf 8,39 Geburten pro 1000 Einwohner - ein eklatanter Widerspruch zu der IPPNW-Angabe. Die Kindersterblichkeit sank laut gleicher Quelle und gleichem Jahr von 2,78 auf 2,71 pro 1000 Lebendgeburten. Ebenso sank die Sterberate.

 

Die Geburtenrate in Japan sinkt seit längerem kontinuierlich und stärker als in anderen Ländern. Eine verminderte Zahl von "4.362 fehlenden Geburten im Dezember 2011" könnte mit diesem ohnehin vorhandenem Trend zusammenhängen. Überhaupt ist die Entscheidung für oder gegen Kinder hochkomplex und kann keinesfalls allein auf die erhöhte Radioaktivität zurückgeführt werden. Die angeblich um 209 Geburten niedrigere Gesamtgeburtenzahl im Dezember 2011 in der Präfektur Fukushima (eine Vergleichszahl wird vorenthalten) lässt sich unter anderem auf die Evakuierung zurückführen. Die IPPNW blendet die Evakuierung von rund 80.000 Bewohnern der Präfektur völlig aus. Dass der am Ort verbleibende Rest insgesamt weniger Kinder zur Welt bringt, dürfte eigentlich auf der Hand liegen.


Schwieriger zu interpretieren sind die "Zahlen über Schilddrüsenzysten und -knoten bei mehr als 55.000 Kindern allein in der Präfektur Fukushima". In der Tat veröffentlichte die Präfektur Fukushima Zahlen über zwei Reihenuntersuchungen an Kindern zwischen 0 und 18 Jahren in der Umgebung von Fukushima (offenbar nicht in der Präfektur selbst) (Quelle: http://www.pref.fukushima.jp/imu/kenkoukanri/250213siryou2.pdf, 29.03.2013). Bislang konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob Schilddrüsen-Knoten unter 5 Millimeter Durchmesser und Zysten unter 20 Millimeter Durchmesser medizinisch überhaupt relevant sind. Zieht man Zysten unter 20 mm und Knoten unter 5 mm von den Befunden ab, entspricht die japanische Inzidenz von Knoten und Zysten der von Deutschland. Der Aussage, die Knoten seien bei Kindern "Vorstufe von Krebs" wird von medizinischer Seite in Frage gestellt (siehe Krude, H. et al. "Schildrüsenknoten bei Kindern und Jugendlichen", Monatsschrift Kinderheilkunde, 156 (2008), 972-980).

 

In den Ergebnissen der japanischen Reihenuntersuchungen wird nicht zwischen warmen und kalten Knoten unterschieden, was für die Einschätzung der Gefährlichkeit und die weitere Beobachtung entscheidend wäre. Die Präfektur jedenfalls teilt mit, dass Kinder mit Knoten selbst über 5 Millimeter und Zysten über 20 Millimeter derzeit nicht weiter untersucht werden müssten.
Da die japanischen Behörden in der Lage waren, an Zehntausenden von Kindern und Jugendlichen sonographische Untersuchungen der Schilddrüse offenbar in sehr gut organisierter Form vorzunehmen, ist die IPPNW-Forderung nach "systematischen Schilddrüsenuntersuchungen bei Kindern" überflüssig.


Die Hintergrundstrahlung in Fukushima und anderswo in Japan ist bis auf einige Hotspots nicht "deutlich erhöht". Sie ist in der weiteren Umgebung von Fukushima und selbst in großen Teilen der näheren Umgebung nur unwesentlich erhöht, wie die WHO in einem Bericht konstatierte. Die durchschnittliche zusätzliche Strahlenbelastung liegt in der Größenordnung der auch sonst üblichen Jahresdosis pro Person. Eine Verdoppelung oder Verdreifachung dürfte nur rechnerisch eine ganz leicht erhöhte Krebsinzidenz bedeuten, die nach WHO-Angaben in der natürlichen Schwankung der Krebsinzidenz verschwindet.

 

Die IPPNW-Autoren jedoch errechnen auf der Basis der Bodenkontamination mit radioaktivem Cäsium bzw. aufgrund von Messungen der Ortsdosisleistungen im Herbst 2012 rund 20.000 bis 40.000 Krebserkrankungen. In einer anderen IPPNW-Veröffentlichung wird von 40.000 bis 80.000 "erwarteten Krebserkrankungen" geschrieben. Gemeint sind offenbar zusätzliche Krebsfälle zu den ohnehin zu erwartenden Anzahl von Krebsdiagnosen.

 

In allererster Linie dürfte wohl Schilddrüsenkrebs gemeint sein. In der Tat sind Kleinkinder in dieser Hinsicht deutlich empfindlicher als Erwachsene. Bei rechtzeitig erkanntem Schilddrüsenkrebs mittels Biopsie beträgt die Heilungschance nach Angaben aus deutscher Fachliteratur 95 bis 100 Prozent.

 

Bisher ging man nach Erfahrungen mit Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl davon aus, dass andere Krebsarten durch schwach erhöhte Radioaktivität 30 bis 50 Jahre bis zu einer Manifestation benötigen. Die IPPNW-Autoren geben nicht an, auf welchen Zeitraum und auf welche Bevölkerungsgruppe sich die Zahl 20.000 bis 40.000 bezieht, wodurch sie praktisch wertlos ist. Die IPPNW hat aber offenbar ganz Japan im Auge.

 

In den kommenden 40 Jahren werden in Japan mit einer Einwohnerzahl von grob gerechnet 120 Millionen Einwohner bei einer Sterberate von ungefähr 9 pro 1000 Einwohner pro Jahr grob geschätzt insgesamt 43 Millionen Menschen sterben. Schätzungsweise ein Viertel davon werden an Krebs sterben, das wären etwa 10 Millionen Menschen. Eine zusätzliche Krebserkrankungszahl von 80.000 entspricht somit einer Steigerung der zu erwartenden Krebserkrankungen um 0,8 Prozent. Diese Prozentzahl dürfte der üblichen jährlichen Schwankungsbreite entsprechen und kann sich schon durch kleine Veränderungen beispielsweise in der Ernährung oder der medizinischen Versorgung verändern.


Die Ergebnisse des IPPNW-Berichts stehen in der Tat in deutlichem Widerspruch zu dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO am 28. Februar 2013 vorgelegten Fukushima-Report „Health risk assessment". Die IPPNW wirft dem internationalen WHO-Team vor, von fehlerhaften Annahmen auszugehen. Dieser Vorwurf trifft auf jeden Fall auf den IPPNW-Bericht zu. Ihre Berechnungen und Schlussfolgerungen sind dilettantisch und stümperhaft, die Ausführungen entsprechen in keinem Fall wissenschaftlichen Standards. Erstaunlich ist, dass sich Menschen, die sich Wissenschaftler nennen, zu derart kruden Manipulationen hergeben. IPPNW steht zwar für "Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges", doch dürfte eher die Abkürzung ISSFTM zutreffen, "Irresponsible scientists to spread fear through misinformation" (Verantwortungslose Wissenschaftler zur Verbreitung von Angst durch Falschinformation).

 

Bedauerlicherweise scheinen die Atomkritiker in Deutschland ein fast vollständiges Meinungsmonopol innezuhaben. Die "Ärztezeitung" übernahm die IPPNW-Meldung am 07.03.2013 undistanziert. Die Antiatombewegung in Deutschland verbreitete die IPPNW-Aussagen ebenfalls unkritisiert. Bei Google fand ich am 30.03.2013 keinen einzigen Kommentar, der die IPPNW-Aussagen korrigiert oder angezweifelt hätte.

Keine gesundheitlichen Schäden durch Zusatzstrahlung

Strahlenbelastung durch den Nuklearunfall in Fukushima

01.03.2013 - Das Reaktorunglück von Fukushima wird Menschen aus der Region nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO nur einem unwesentlich erhöhten Krebsrisiko aussetzen. Wer zum Zeitpunkt der Kernschmelzen als einjähriges Mädchen in den am stärksten kontaminierten Gebieten lebte, hat ein lebenslang um 70 Prozent erhöhtes Risiko, einen in der Regel gut behandelbaren Schilddrüsentumor zu entwickeln. Das teilte die WHO am 28.02.2013 in Genf mit. Die Rate für diese Krebsart dürfte von zu erwartenden 75 auf 125 von jeweils 10.000 Einwohner anwachsen. Für 20-jährige Frauen sinkt das erhöhte Risiko auf nur noch elf zusätzliche Prozentpunkte.

 

Noch geringer fallen die rechnerisch ermittelten Erhöhungen für Brustkrebs aus. Für jene, die vor zwei Jahren beim Unglück Babys waren, dürfte das Risiko, in 50 bis 60 Jahren Brustkrebs zu entwickeln, um sechs Prozent gegenüber der ohnehin zu erwartenden Zahl zunehmen. Für Jungen, die im März 2011 ein Jahr alt waren, wächst die Gefahr, irgendwann im Leben Leukämie zu bekommen, um sieben Prozent. In der nationalen Krebsstatistik seien die zusätzlichen Fälle nicht von zufälligen Schwankungen zu unterscheiden. Das erhöhte Risiko bleibt nach Einschätzung der WHO zudem auf wenige Orte in der Präfektur Fukushima beschränkt. Es waren damals 62.000 Menschen evakuiert worden.

 

Die WHO rechnet nicht mit einer Zunahme der Tot- und Fehlgeburten sowie von körperlichen oder geistigen Schäden bei Babys. Die Autoren des 172 Seiten lange WHO-Berichts berechneten für den am meisten belasteten Ort, dem etwa 25 Kilometer nordwestlich vom Kraftwerk gelegenen Namie, eine zusätzliche Dosis radioaktiver Strahlung von 25 Millisievert. Erst ab einem Wert von 100 mSv Einmaldosis pro Person lassen sich Gesundheitsfolgen durch Radioaktivität rechnerisch ermitteln. Statistisch taucht dann ein zusätzlicher Krebsfall unter 100 Menschen in der betroffenen Bevölkerungsgruppe auf. Eher haben die psychosozialen Auswirkungen der Katastrophe negative Konsequenzen für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen haben. Dabei ist vor allem an unnötige und unnötig lange Zwangsevakuierungen zu denken. 

 

Bei dem Erdbeben und Tsunami kamen etwa 19.000 Menschen ums Leben. Durch erhöhte Radioaktivität war kein einziges Menschenleben zu beklagen. Die Vorhersagen, die bisher kursierten, waren ganz andere. 120.000 Krebsfälle weltweit und bis zu 1.300 zusätzliche Tote (ebenfalls weltweit) als Folge der Radioaktivität prognostizieren die Umweltaktivisten von Global 2000. 

 

"Zeitonline" schrieb am 01.03.2013, "unbestritten ist, dass schon geringe Mengen radioaktiver Teilchen den Zellen des menschlichen Körpers schaden." Das ist sehr wohl zu bestreiten. Wahrscheinlicher ist das Gegenteil: Die Menschheit ist mit einer bestimmten Strahlenmenge groß geworden. Niedrigstrahlung scheint einen Immunsystem-Stimulierungseffekt zu haben. 

 

An dem WHO-Report haben unabhängige wissenschaftliche Experten aus den Bereichen Strahlenschutz, Risikomodellierung, Epidemiologie, Dosimetrie, Strahlenschäden und öffentliche Gesundheit mitgearbeitet, darunter das Bundesamt für Strahlenschutz. 

 

1.März 2013

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Yogeshwars Bericht direkt vom Fukushima-Gelände

Der bekannte Fernseh-Wissenschaftsredakteur Ranga Yogeshwar durfte als erster westlicher Journalist das Gelände der Kernenergieanlage Fukushima mit einem Team betreten. Von der Havarie ist nicht viel zu sehen, stattdessen herrscht Geschäftigkeit.  Auf der Baustelle arbeiten etwa fünftausend Menschen. Der Boden ist wegen des strahlenden Untergrunds mit dicken Stahlplatten bedeckt. Im Innern: Neonlicht, Schaltkästen, Versorgungsleitungen, ein Aufzug - alles neu. Die Anzeigen und Bedienpulte sind antiquiert; diese Technik stammt aus den Siebzigern. Schon im Außenbereich steigen die Dosiswerte auf 2500 Mikrosievert pro Stunde. Er schreibt in der FAZ am 3.11.2014: "Nach unseren Dreharbeiten werden wir genau auf Strahlung überprüft. ... Mein Dosimeter zeigt 30 Mikrosievert an. Ich bin erleichtert. Die Strahlung, die wir bei den Dreharbeiten abbekamen, entspricht der eines Hin- und Rückflugs nach Japan. Die Beharrlichkeit, mit der Japan sich daranmacht, diesen nuklearen Schandfleck auszulöschen, ist einzigartig."

Windkraft ist nicht beherrschbar: Brennendes Windrad

Auch Windräder können havarieren

Februar 2014: "Kernenergie ist gefährlich!" Gemessen an was? Auch Anlagen zur erneuerbaren Energie können brennen, wie das Foto zeigt, welches FAZ.net Ende Februar 2014 veröffentlichte. Eine vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission riet, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) komplett abzuschaffen. Das Gremium verwies auf die steigenden Kosten von zuletzt 22 Milliarden Euro im Jahr und überschätzte Auswirkungen auf den Klimaschutz.

Evakuierung wegen brennender Kohlehalde

Evakuierung der Bevölkerung wegen brennender Kohlehalde

28. Februar 2014. Kernkraftgegener verweisen gern auf die notwendige Evakuierung von Einwohnern bei einer Atomkraftwerk-Havarie. Kohle ist ebenso gefährlich, wie der Brand des oberirdischen "Hazelwood“-Kohlebergwerk im australische Morwell zeigt. Die Anwohner werden aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Noch 10 Tage soll das Feuer des Tagesbaubergwerks seinen Rauch verbreiten. Foto AP/FAZ.net

ARTE-Dokumentation verdienstvoll, aber mit erheblichen Informationslücken

Von Ludwig Lindner

 

07.03.2013 - Die ARTE-Dokumentation "Fukushima - Chronik eines Desasters" war eine enorme Fleißarbeit. Es ist beachtlich, dass so eine ausführliche Rekonstruktion der Katastrophe möglich war. Die Dokumentation legte die Schwachstellen des japanischen Reaktors dar:

  • wesentliche und wichtige Anzeigen (wie Wasserstand, Druck, Temperatur) im Druckbehälter waren offenbar nicht mit Redundanz (unabhängige Parallelmessungen) ausgeführt.
  • ein Notkondensator-Ventil, welches bei Stromausfall schließt statt öffnet;
  • ein zu bedienendes Handrad noch hoch oben an der Decke im Leitungsgewirr angeordnet, wohin man im Dunkeln hinaufklettern soll.
  • Missmanagement beim Betreiber: Tepco hat offenbar in vielen Punkten geschlampt.

Dennoch ist Kritik angebracht. Wesentliche Punkte wurden nicht angsprochen.

  • Die Ursache der Katastrophe von Fukushima war der Tsunami mit Ausfall der Stromversorgungsnetze, der Notstromversorgung und der Versorgung mit Kühlwasser.
  • Die Kernkraftwerke von Fukushima Eins haben dem Erdbeben standgehalten, sie wurden ordnungsgemäß heruntergefahren und waren außer Betrieb, als der Tsunami die Schäden anrichtete.
  • Die japanischen Anlagen verfügen bei den Sicherheitseinrichtungen über 2 Stränge, während in den deutschen Kernkraftwerken dieser Bauart 4 Stränge vorgehalten werden (bessere Redundanz der deutschen Anlagen).
  • Die Notstandsdiesel waren bei Fukushima Eins im Maschinenhaus und zogen Wasser, bei Fukushima Zwei und bei den deutschen und Schweizer Kernkraftwerken sind die Notstandsdiesel innerhalb des Reaktorgebäudes.
  • In den deutschen Kernkraftwerken stehen mehr Dieselgeneratoren zur Verfügung. Darüber hinaus sind in den deutschen KKW Anschlußstellen vorhanden, an die externe luftgekühlte Generatoren angeschlossen werden können.
  • Die Siedewasserreaktoren von Fukushima Eins haben im Vergleich zu Deutschland ein viel kleineres Containment (Schutzhülle). Das bedeutet einen höheren Druckaufbau durch die Wasserstofffreisetzung.
  • Die Reaktoren  von Fukushima Eins hatten im Gegensatz zu deutschen Siedewasserreaktoren keine Rekombinatoren, die gebildeten Wasserstoff zu Wasser umsetzen, In Fukushima bildete der Wasserstoff zusammen mit Luftsauerstoff Knallgas, das zu Explosionen auf den Kraftwerksdächern führte. Eine Nachrüstung mit Rekombinatoren war von der Betreiberfirma Tepco abgelehnt worden. Fukushima Eins stand nämlich kurz vor der Stilllegung, die im März 2011 durchgeführt werden sollte.

Wesentliche Punkte wurden im Film nicht dargestellt, nämlich der unterschätzte Tsunami, Fehler bei der Auslegung des Kraftwerkes und Schlampereien bei der Betreiberfirma Tepco (und wohl auch bei Behörden). Es fehlte vor allem die Information, dass es keine Strahlentoten und nur wenige eher leicht Verstrahlte gab.

Autor: "German angst" speist sich aus unserer nationalsozialischen Vergangenheit

Warum wird gerade in Deutschland die ökologische Diskussion so vehement und unerbittlich geführt? Wolfgang Müller, Redakteur für Zeitgeschichte im Hörfunkprogramm NDR Info, hat dazu eine interessante These beigesteuert. In einem Artikel für Die Zeit (14.03.2013, S. 50) geht er zurück in die Nazizeit. Ein Großteil der Deutschen jubelte den Nationalsozialisten zu und profitierte von ihrer Machtpolitik. Es sei die kollektive Erfahrung der Deutschen, dass eine Sache, die eigentlich nicht schlecht begann, grauenhaft danebenging. Die Hitlerzeit war nicht nur eine Niederlage, sondern zunächst einmal ein erhebender Aufbruch. Müller schreibt: „Psychologisch gesehen, muss eine so dramatische Fehlleistung das Vertrauen in die eigene Emotion brechen. Mehr noch, sie bricht das Vertrauen in die eigenen Wahrnehmungen: man hatte doch nichts gesehen und muss sich jetzt vorhalten lassen, dass in Wahrheit fast alles sichtbar war und dass, wer denn hätte sehen wollen, die Unmenschlichkeit mit bloßem Auge hätte erkennen können." Müller schließt daraus, dass die Deutschen noch heute alles Kommende unter dem Blickwinkel des Scheiterns sehen würden. Man war damals blind und will es heute nicht mehr sein. Unter der Decke des Alltäglichen geschah Ungeheuerliches. Somit könne jede Neuerung in die große Katastrophe führen.

 

Richtig ist, dass die 1968-Generation schon im kleinsten autoritären Signal das Wiedererwachen des nackten Faschismus vorausahnte. Dieser Generalverdacht habe sich, so Müller, tief in die deutsche Mentalität eingegraben. Die Studentenbewegten und die Außerparlamentarische Opposition sah das Establishment von Neonazis unterwandert. Überall sahen sie Zeichen dafür, dass die Gesellschaft und ihre Politiker auf den Weg zurück in den Faschismus waren. Der Generalsverdacht wanderte wie ein Virus aus der Politik in die Ökonomie. Der Faschismus wurde finanziert vom Kapitalismus, also sind alle Kapitalisten verkappte Faschisten. Die Unternehmer wollen nur Profit machen und die Politiker und die korrupten Politiker helfen ihnen dabei. Niemandem kann mehr getraut werden, alle müssen bekämpft werden. Immerhin geht es darum, einen neuen Faschismus zu verhindern..

 

Im Untergrund wirkt die Angst, wieder etwas falsch zu machen, wieder etwas zu übersehen, wieder dem Faschismus nicht widerstanden zu haben. Am Umbau des Stuttgarter Bahnhofs entscheidet sich die Weltgeschichte. Die deutsche Umwelthysterie wäre also ein Ausdruck einer kollektiven Neurose, die über einige Zwischenschritte aus dem Trauma des Faschismus erwächst. Die gute Energiewende ist die Reaktion auf den bösen Hitler. Die German Angst speist sich aus der Angst vor der deutschen Vergangenheit.

Priv.-Doz. Dr. Gerald Mackenthun

Dipl.-Politologe

Dipl.-Psychologe

Dr.phil.

Privat-Dozent für Klinische Psychologie

 

Email gerald.mackenthun@gmail.com

 

Büro 030/8103 5899

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© Gerald Mackenthun, Berlin, Februar 2011

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