198 S., Verlag für Tiefenpsychologie, Berlin 2015, 17,00 Euro. Bestellen bei Amazon.
Das vorliegende Buch ist aus der längeren Zusammenarbeit der beiden Autoren entstanden. Sie fragten sich, ob es nicht sinnvoll wäre, den Älteren über die Erfahrungen seines Lebens und seines Berufs eingehend zu befragen. Der Sinn eines solchen Unternehmens war von vornherein einleuchtend. Wenn jemand beinahe das Alter von neunzig Jahren erreicht hat, hat er einiges von dieser rätselhaften Welt wahrgenommen und innerlich verarbeitet. Kommt noch dazu, dass er fast fünfzig Jahre lang die Tiefenpsychologie und Psychotherapie praktizierte und daneben in ausholenden Studien Philosophie, Literatur, Medizin, Kulturgeschichte und andere Disziplinen bearbeitete, dann ist zu erhoffen, dass er zu Fragen der Existenz einiges beitragen kann.
Beide Autoren haben sich bemüht, verständliche Fragen und Antworten zu formulieren. Das war nicht immer leicht; die Themen, um die es geht, sind kompliziert, und die Fachliteratur hat sich derart
eingeigelt, dass der Laie meistens vor ihr zu kapitulieren gezwungen ist. Wir waren bestrebt, die Terminologie schlicht zu halten und jeden Gedankengang so aufzubauen, dass der geduldige und
ernsthaft bestrebte Leser auf einen grünen Zweig kommen kann. Uns hat die Ausarbeitung des Textes Vergnügen bereitet; es wäre schön, wenn ein Teil dieses Hochgefühls auch bei der Lektüre zum Tragen
kommt.
Inhalt
Zum Geleit
Sigmund Freud über die Menschheit (S. 7) - Vom Sinn der Träume (S. 8) - Ein guter Therapeut (S. 9) - Phänomenologisch sehen lernen (S. 10) - Großmut und Seelengröße (S. 11) - Einstein und Freud über
den Krieg (S. 12) - Vom Nutzen der Vorträge über Psychologie (S. 14) - Wie lehrt man Psychologie? (S. 18) - Werte und Wertorientierung (S. 19) - Ursprung der Schaffenskraft (S. 20) - Abstand vom
Alltag und Produktivität (S. 21) - Personale Psychologie und Medizin (S. 22) - Vom Nutzen der Autobiographien (S. 24) - Die Entstehung des Charakters (S. 26) - Vorbildliche Menschen (S. 29) - Die
Antiquiertheit des Menschen (S. 32) - Zukünftige literarische Produktivi-tät (S. 34) - Neo-Psychoanalyse (S. 36) - Stellungnahme zur Tagespo-litik (S. 39) - Kinder als Träger des Fortschritts (S. 42)
- Bildung und Bürgertum (S. 43) - Philosophen im Athen der Antike (S. 45) - Umgang mit dem objektiven Geist (S. 48) - Hauptpunkte der Erziehung (S. 52) - Umgang mit Mängeln und Begrenzungen (S. 55) -
Leiden-schaften und Kulturfähigkeit (S. 57) - Nietzsche und die Perfektion des Menschen (S. 59) - Persönliche Sicht auf Altersmilde (S. 61) -Hauptziele der Psychotherapie (S. 63) - Grundtugenden
eines Psycho-therapeuten (S. 69) - Tiefenpsychologie und Philosophie (S. 77) -Zukünftige Aufgaben der Tiefenpsychologie (S. 80) - Lernen von Patienten (S. 84) - Weltanschauungs-Therapie (S. 86) -
Erziehung für die Zukunft (S. 93) - Großgruppentherapie (S. 96) - Verantwortung des Intellektuellen (S. 97) - Erziehung und Bildung (S. 99) - Selbsterziehung (S. 101) - Problematik der
Naturwissenschaften (S. 103) - Der letzte Punkt der Neugier (104).
Bibliographie Josef Rattner 105
Josef Rattner als Autobiograph 116
Josef Rattner - eine biographische Skizze 119
Über die Autoren:
Josef Rattner, Dr. med. et phil., Dr. phil. h.c, Professor, geb. 1928 in Wien. Arzt, Tiefenpsychologe und Philosoph.
Gerald Mackenthun, PD Dr. phil., geb. 1950 in Westerland. Psychotherapeut und Dozent (Uni Klagenfurt sowie MHB).
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