Berlin, Januar 2012
Ist Deutschland bald gentechnikfrei? Die Gegner einer gentechnisch optimierten Landwirtschaft haben sich weitgehend durchgesetzt. Mit massiver Einschüchterung und immer absurderen bürokratischen Hürden wurden die Anwender gentechnisch veränderter Pflanzen zum Rückzug gezwungen. Dabei ermöglicht es die Methode, Pflanzen mit erwünschten Eigenschaften zu erzeugen - nicht anderes als die herkömmliche Züchtung, nur schneller, gezielter und sicherer. Statt diese hilfreiche Technik zu fördern, haben sich Organisationen wie Greenpeace und grüne Politiker dem kompromisslosen Kampf gegen Fortschritte in der Lebensmittelproduktion verschrieben. Sie redeten der deutschen Bevölkerung ein, Gene seien gefährlich.
Diese Pflanzen haben die Potenz, mehr und bessere Erträge zu liefern oder Schädlinge, Hitze oder Trockenheit besser zu verkraften. In einem übersättigten Land wie Deutschland mag das überflüssig erscheinen. Aber die Weltbevölkerung wächst täglich um 200.000 Menschen. Und der Klimawandel stellt die Menschheit vor immer drängendere Herausforderungen. Die Pflanzen-Biotechnik kann helfen, die Ernährungsprobleme zu meistern.
"Was in Deutschland um die grüne Gentechnik veranstaltet wurde, grenzt an absurdes Theater", schreibt Hartmut Wewetzer, Wissenschaftsredakteur des Berliner Tagesspiegel (18. Jan. 2012, S. 8). Die dort vertretenen Argumente teile ich weitgehend). Immer wieder wurde behauptet, die veränderten Pflanzen würden krank machen. Als sich das als haltlos erwies, wurden die Bestimmungen für die Freilandversuche verschärft. Als das nicht half, wurde das Märchen von der "Kontaminierung" herkömmlicher Feldpflanzen erfunden. Dabei enthalten auch die bisher bekannten Pflanzen Gene, die in den vergangenen Jahrhunderten durch Züchtung stark verändert wurden. Als sich die Bauern nicht beirren ließen, zerstörten Fanatiker ihre Felder.
Es gibt keine Belege für ökologische und gesundheitliche Schäden durch grüne Gentechnik. Der Kampf um ein gentechnikbefreites Deutschland freilich erinnert fatal an den Rassereinheitswahn der Nazis. Auch die großen deutschen Parteien haben sich von der modernen Pflanzenzüchtung verabschiedet und schwelgen in landwirtschaftlichen Bio-Idyllen. Dabei sind Gentechnik-Pflanzen nicht besser oder schlechter als all das, was Mensch und Tier bisher schon essen. Es waren Sprossen aus einem Bio-Betrieb in Nordrhein-Westfalen, von dem im Sommer 2011 die Verbreitung des gefährlichen Darmkeims EHEC ausging. Schon vergessen?
Was ist wirklich dran an der Grünen Gentechnik?
1. Grüne Gentechnik: Grundlagen und Definitionen
Was ist Biotechnologie?
Was passiert in den neuen Pflanzen?
Was ist Gentechnik?
Überwindung von Artgrenzen?
Wie funktioniert Züchtung?
Seit wann gibt es welche gentechnisch veränderten Pflanzen?
Was bringen gentechnisch veränderten Pflanzen?
Die nahe Zukunft
2. Nirgendwo ist die Skepsis gegen Gentechnik größer als in Deutschland
3. Europa und USA streiten um Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln
4. Die USA sind unbestritten Marktführer bei Gentech-Nutzpflanzen
5. Gegner der Gentech-Lebensmittel beharren
auf Sicherheitsbedenken
Allergien
Antibiotikaresistenz
Dritte Welt
Bt-Mais bedroht Monarchfalter
6. Verbraucher haben falsche Vorstellung von Lebensmitteln
Hintergrund: Grundlagen der menschlichen Genetik
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